"Ich bin wahrscheinlich nicht die typische Übersetzerin, die Sie suchen.“: Werden und Wirken der Übersetzer:innen chinesischer Literatur in der DDR
DOI:
https://doi.org/10.70596/cts160Keywords:
Translation history, Übersetzerforschung, Übersetzen in der DDR, Übersetzen chinesischer Literatur, Chinesische Literatur in der DDR, Oral HistoryAbstract
Der vorliegende Beitrag widmet sich den Übersetzer:innen chinesischer Literatur in der DDR, deren Geschichte bisher weitgehend unbekannt ist und sucht ihre Leistung als Entdecker:innen und Vermittler:innen der Literatur und Kultur Chinas in der DDR und darüber hinaus zu dokumentieren und zu würdigen. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Befragungen mit Übersetzer:innen, Herausgeber:innen und Lektor:innen geführt, die seltene Einblicke in das Leben und Wirken der Übersetzer:innen gewährten. Entlang der Punkte Ausbildung und beruflicher Werdegang, Motivation und Selbstverständnis, finanzielle Situation und translatorische Praxis werden im Folgenden die Rahmenbedingungen des Literaturübersetzens aus Sicht der Übersetzer:innen skizziert. Die Rückschau veranschaulicht, dass die Übersetzungen chinesischer Literatur von einigen wenigen Personen angefertigt wurden und diese aufgrund der fehlenden Sprach- und Landeskenntnisse in den Verlagen über das Übersetzen hinaus eine zentrale Rolle im gesamten Publikationsprozess innehatten. Des Weiteren werden Einsichten in einzelne Übersetzer:innenbiographien präsentiert und wichtige Hinweise für die Bedeutung von Netzwerken sichtbar. Im größeren Rahmen sollen die Ergebnisse beitragen zu einer noch zu schreibenden Übersetzungsgeschichte der DDR, insbesondere hinsichtlich der sogenannten „exotischen“ Sprachen.
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